Die Gattung Heliamphora (Sumpfkrug), zu der heute 25 Arten gezählt werden, gehört zur Familie der Schlauchpflanzengewächse (Sarraceniaceae).
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet von Heliamphora beschränkt sich ausschließlich auf die Tafelberge in der Guayana-Hochebene im Süden von Venezuela. Diese sogenannten Tepuis sind Sandstein-Felsformationen, die aus den feuchten Savannen emporragen. Auf den abgeflachten Gipfeln dieser Plateaus wachsen die Pflanzen in Höhenlagen von 1000 bis 3000m auf nährstoffarmen, sauren Böden. Nur wenige Arten findet man auch in tiefer gelegenen, sumpfigen Gebieten.
Fangmechanismus und Verdauung
Der Deckel sowie der gesamte obere Bereich des Schlauches sind mit Nektardrüsen versehen, die bei vielen Arten zusätzlich einen süßlichen Duft absondern. Durch Farbe, Geruch und reflektierende Eigenschaften der Schlauchinnenseite werden Beutetiere angelockt, die auf dem Blattrand leicht abrutschen und ins Schlauchinnere fallen können. Die glatten Blattränder sowie die dichte, abwärts gerichtete Behaarung an der Innenseite verhindern ein Entkommen der Beute. Am Naturstandort sind die Schläuche fast vollständig mit Wasser gefüllt, sodass die Tiere schließlich ertrinken. Eine kleine, schlitzartige Öffnung an der Vorderseite reguliert den Wasserstand und verhindert somit, dass die gefangene Beute wieder herausgespült wird. Heliamphora bilden keine pflanzeneigenen Verdauungsenzyme. Die Verdauung erfolgt ausschließlich durch bakterielle Zersetzung. Die dadurch freigesetzten Nährstoffe werden im Wasser gelöst und von der Pflanze aufgenommen.