Pinguicula, das Fettkraut

Ezwa 100 Arten, sowie zahlreiche Natur- und Kulturhybriden existieren von der Gattung Pinguicula (Fettkraut), die zusammen mit den Gattungen Genlisea und Utriculara zu der Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae) gehört.

Verbreitung

Die weit verbreitete Gattung ist vor allem in der nördlichen Hemisphäre beheimatet. Die meisten Arten stammen aus Mexiko, Zentralamerika und der Karibik, gefolgt von Europa. Einige wenige sind jedoch auch in den südamerikanischen Anden und Asien zu finden. Sie besiedeln sowohl tropische, subtropische als auch gemäßigte Gebiete. Die Pflanzen bevorzugen feuchte, meist sumpfige Böden, Bachufer, Torfmoore, Sandstein-Felswände und teilweise auch kalkhaltige Gebirgshänge. Im Gegensatz zu anderen Gattungen besiedeln Fettkräuter auch alkalische Böden.

Fangmechanismus und Verdauung

Die Fangblätter sind auf der Oberseite mit gestielten und sitzenden Drüsen besetzt. Die gestielten Drüsen verleihen der Blattoberseite durch Absonderung eines Fangschleims einen schimmernden Glanz. Mithilfe dieses Sekrets werden zumeist kleinere Insekten angelockt, gefangen und festgehalten. Die durch die Beute stimulierten Blätter rollen sich bei einigen Arten am Rand leicht ein oder bilden eine Vertiefung. Die Verdauung der Beute erfolgt durch kleine sitzende Drüsen, die eine leicht saure, enzymhaltige Flüssigkeit bilden, mit der die Weichteile der gefangenen Beute zersetzt und von der Pflanze aufgenommen werden.