Die Gattung Nepenthes, die zur Familie der Kannenpflanzengewächse (Nepenthaceae) gehört, umfasst etwa 130 Arten sowie zahlreiche Natur- und Kulturhybriden. Zu den nächsten Verwandten zählen die Hakenblattgewächse (Dioncophyllaceae) sowie die Sonnentaugewächse (Droseraceae).
Verbreitung
Die Verbreitung der Gattung erstreckt sich über den gesamten südostasiatischen Raum. Die meisten Arten stammen aus Borneo, Sumatra, Sulawesi und den Philippinen. Einige wenige Arten sind auch in Australien, Neukaledonien, Indien, den Seychellen und auf Madagaskar vertreten. Nepenthes besiedeln vorwiegend nährstoffarme Waldböden, bemooste Bäume, Wiesen oder sumpfige Gebiete. Die Pflanzen kommen in immerfeuchten tropischen Gebieten in unterschiedlichen Höhenlagen – vom Meeresspiegel bis hin zu 3500m Höhe vor. Fast alle Arten bevorzugen helle Standorte und wachsen daher oft nur in lichten Wäldern, an Waldrändern oder auf Bergkämmen.
Fangmechanismus und Verdauung
Die Fallen von Nepenthes gehören zu den passiven Grubenfallen. Durch Form, Farbe und Geruch der Kannen werden die Beutetiere angelockt. Beim Versuch, von dem Nektar am Kannenrand zu kosten, können die Tiere leicht abrutschen und ins Kanneninnere fallen. Die glatte Innenseite der Falle verhindert, dass die Beute entkommen kann, sodass sie in der kanneneigenen, mit Enzymen versetzten Flüssigkeit ertrinkt. Bei dem nun einsetzenden Verdauungsvorgang werden die Weichteile zersetzt und von der Pflanze aufgenommen – die härteren Teile, wie beispielsweise ein Chitin-Panzer, bleiben meist übrig. Zu den Beutetieren können neben Insekten auch manchmal etwas größere Säuger gehören, die beim Versuch, die Kannen auszurauben, selbst zum Opfer werden. Einige wenige Arten auf Borneo haben spezielle Ernährungsstrategien entwickelt (Auffangen von Detritus oder Kot von Säugetieren).