Drosophyllum, das Taublatt

Drosophyllum lusitanicum ist die einzige Art der Gattung und zählt zur Familie der Taublattgewächse (Drosophyllaceae). Als nächste Verwandte gelten die Kannenpflanzen (Nepenthaceae), die Hakenblattgewächse (Dioncophyllaceae) und die nicht karnivoren Ancistrocladaceae.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Drosophyllum ist relativ beschränkt. Die Art kommt nur im gemäßigten Mittelmeerklima in Portugal, im südwestlichen Spanien (Andalusien) und in Nord-Marokko vor. Das Taublatt besiedelt vorwiegend steinige Hügel, seltener auch trockene Kiefernwälder in küstennahen Gebieten, die vor allem in den Morgenstunden mit dichtem Nebel überzogen sind. Die sauren Böden bestehen aus Sand und Lehm oder teilweise auch aus verwitterter Pinienrinde. Die Pflanzen wachsen in offenen Habitaten, in denen kaum Vegetation zu finden ist.

Im Gegensatz zu anderen fleischfressenden Pflanzen übersteht Drosophyllum aufgrund des sehr gut ausgebildeten Wurzelsystems auch längere Trockenperioden, denen die Pflanzen vor allem in den heißen Sommermonaten ausgesetzt sind. Auch nach den in diesen Gebieten nicht seltenen Flächenbränden können sich Populationen durch feuerresistente Samen wieder neu etablieren, weshalb sie auch als Pionierpflanze bezeichnet wird.

Fangmechanismus und Verdauung

Drosophyllum lusitanicum zu den passiven Klebfallen. Die drüsenbesetzten Blätter sondern einen honigartigen Geruch ab, welcher der Anlockung von Insekten dient. Die Beute bleibt am klebrigen Schleim haften, der sich leicht von den Drüsen ablöst. Beim Versuch zu entkommen, werden ihre Körper allmählich von der Flüssigkeit umschlossen, die sie schließlich ersticken lässt. Durch den Reiz der Tentakel werden die sitzenden Drüsen stimuliert, die ein Verdauungssekret erzeugen, das die gefangenen Insekten mithilfe von Enzymen innerhalb kürzester Zeit zersetzt.